Künstliche Intelligenz / künstlerische Freiheit ? Eine Glosse

13.06.2024

Kaffeemaschinen beschäftigen uns als Produktdesigner seit über 20 Jahren. Ein winziger Zeitraum gemessen an den aufsehenerregenden Entwürfen und Apparaten, die teilweise bis ins dritte Jahrtausend v. Chr. zurückreichen …

Auch wenn es sich nur um Visionen und Entwürfe findiger Tüftler aus dem frühen 19. Jahrhundert handelt – eine Kaffeemaschine z.B. für den Bezug unter Wasser mit besonders starkem Aroma, eine mobile Variante für eine komfortable und entspannte Atlantik-Passage oder der Entwurf einer Kaffeemaschine mit integriertem Mahlwerk, von einer Katze betrieben – sind diese Konstruktionen nicht weniger aufsehenerregend:

Selbst aus jüngster Zeit stammen beeindruckende Entwürfe in allen Größen. Da gibt es zum Beispiel eine Fusion aus Minion und Überraschungsei, die jeder sofort ganz arg lieb hat, eine spektakuläre Anlage mit 1600 Bar für höchste Ansprüche an Aroma und Architektur und ein neuartiges Kompaktgerät mit integriertem USB-hub, transversaler Internetanbindung und All Inclusive App im Abo.

Aber im Ernst: Wie hilft uns KI bei der Entwicklung von Produktdesign oder User Interface Design ? Was treibt uns an, KI-Tools in unsere Entwurfsarbeit einzubinden ?

Da ist zunächst Neugierde. Kindliche Neugierde, gepaart mit Freude, einer Menge Spaß, Erstaunen und Verblüffung. Wie bei einer Zauberei. KI amüsiert, provoziert und dient nicht zuletzt als Katalysator für das eigene Denken „out of the box“. Wir fragen: Was sagt die KI dazu ? Je nach Prompts – und das ist eine neue Disziplin, wie das Reiten eines wilden Pferdes – sind die Ergebnisse erstaunlich realistisch in ihrer Darstellung, in ihrer Struktur von surreal über sehr komisch bishin zu „eigentlich interessant, aber…“. Wie auch immer es sich weiterentwickelt, es hilft schon jetzt mit Freude wieder zu Stift oder Maus zu greifen.

AI artwork by Danyel Nicholas.